Vitamin D als Hoffnungsträger: Neue Studie zeigt vielversprechende Ergebnisse bei Multipler Sklerose

Vitamin D als Hoffnungsträger: Neue Studie zeigt vielversprechende Ergebnisse bei Multipler Sklerose
Eine bahnbrechende klinische Studie aus Frankreich hat gezeigt, dass hochdosierte Vitamin-D-Supplementierung die Krankheitsaktivität bei Menschen mit frühen Anzeichen von Multipler Sklerose (MS) erheblich reduzieren könnte. Die in JAMA veröffentlichten Ergebnisse bieten Hoffnung auf eine erschwingliche und zugängliche Behandlungsoption für eine Krankheit, von der weltweit über 2,8 Millionen Menschen betroffen sind.
Die Frühstadien der MS verstehen
Multiple Sklerose beginnt typischerweise mit dem, was Ärzte als “klinisch isoliertes Syndrom” (KIS) bezeichnen – einer ersten Episode neurologischer Symptome, die durch Entzündungen und Schäden an der schützenden Ummantelung der Nervenfasern im Gehirn oder Rückenmark verursacht werden. Diese anfänglichen Symptome können Sehprobleme, Taubheitsgefühle oder Gleichgewichtsstörungen umfassen. Während nicht jeder mit KIS eine MS entwickelt, schreitet die Erkrankung bei vielen zur vollständigen Krankheit fort.
Die Herausforderung bestand schon immer darin, sichere und wirksame Wege zu finden, um diese Progression zu verhindern oder zu verzögern. Aktuelle krankheitsmodifizierende Therapien können teuer sein und sind nicht für jeden weltweit zugänglich. Hier wird die neue Vitamin-D-Forschung besonders spannend.
Die D-Lay-MS-Studie: Ein genauerer Blick
Forscher des CHU Nîmes, der Université Montpellier und mehrerer MS-Zentren in ganz Frankreich führten die D-Lay-MS-Studie mit 316 Teilnehmern im Alter von 18 bis 55 Jahren durch, die innerhalb der vorangegangenen 90 Tage ein KIS erlebt hatten. Alle Teilnehmer hatten Vitamin-D-Spiegel unter 100 nmol/L und zeigten Anzeichen einer Gehirnentzündung in MRT-Aufnahmen.
Die Studie wurde als Gold-Standard-Doppelblindstudie mit Placebokontrolle konzipiert. Die Hälfte der Teilnehmer erhielt alle zwei Wochen 100.000 Internationale Einheiten (IE) Vitamin D3 (Cholecalciferol), während die andere Hälfte ein Placebo erhielt. Diese Dosis ist deutlich höher als typische Tagespräparate, wurde aber seltener verabreicht.
Über 24 Monate verfolgten die Forscher die “Krankheitsaktivität” – definiert als entweder ein klinischer Schub oder neue Schäden, die auf MRT-Aufnahmen des Gehirns sichtbar waren. Sie überwachten auch verschiedene sekundäre Ergebnisse, einschließlich spezifischer Arten von Gehirnläsionen.
Bemerkenswerte Ergebnisse
Die Ergebnisse waren beeindruckend. Krankheitsaktivität trat bei 60,3% derjenigen auf, die Vitamin D einnahmen, im Vergleich zu 74,1% in der Placebogruppe – eine Reduktion von über 30%. Noch beeindruckender war vielleicht, dass die mittlere Zeit bis zur ersten Krankheitsaktivität in der Vitamin-D-Gruppe fast verdoppelt wurde: 432 Tage gegenüber nur 224 Tagen bei Placebo.
“Orales hochdosiertes Cholecalciferol reduzierte die Krankheitsaktivität bei KIS und früher schubförmig-remittierender MS”, schlossen die Forscher. “Diese Ergebnisse unterstützen weitere Untersuchungen, einschließlich pulsförmiger hochdosierter Vitamin-D-Gabe als Zusatztherapie.”
Die Vitamin-D-Gruppe zeigte Vorteile bei allen MRT-Messungen:
- Gesamt-MRT-Aktivität: 57,1% vs. 65,3%
- Neue oder sich vergrößernde Läsionen: 46,2% vs. 59,2%
- Kontrastmittel-anreichernde Läsionen (Hinweis auf aktive Entzündung): 18,6% vs. 34,0%
Wichtig ist, dass die Behandlung gut vertragen wurde, ohne schwerwiegende unerwünschte Ereignisse im Zusammenhang mit der Vitamin-D-Supplementierung.
Warum das wichtig ist
Diese Forschung ist aus mehreren Gründen bedeutsam. Erstens ist Vitamin D preiswert und weit verbreitet erhältlich, was es auch in Regionen zugänglich macht, in denen teure MS-Medikamente unerschwinglich sind. Zweitens ist das Sicherheitsprofil ausgezeichnet – die Studie berichtete trotz der verwendeten hohen Dosen über keine schwerwiegenden vitamin-D-bedingten unerwünschten Ereignisse.
Der Zusammenhang zwischen Vitamin D und MS ist nicht völlig neu. Frühere Forschungen haben gezeigt, dass Vitamin-D-Mangel ein Risikofaktor für die Entwicklung von MS ist, und Menschen mit MS haben oft niedrigere Vitamin-D-Spiegel. Frühere Supplementierungsstudien lieferten jedoch widersprüchliche Ergebnisse, oft weil sie Vitamin D als Zusatz zu anderen Behandlungen verwendeten, anstatt es allein zu testen.
Blick in die Zukunft
Obwohl diese Ergebnisse ermutigend sind, weisen die Forscher sorgfältig auf einige Einschränkungen hin. Die Studie konnte nicht feststellen, ob Vitamin D die Progression von KIS zur definitiven MS-Diagnose verhindert, da viele Teilnehmer bei der Aufnahme bereits die aktualisierten MS-Kriterien erfüllten. Außerdem waren klinische Schübe (tatsächliche Symptomverschlechterungen), obwohl die MRT-Aktivität signifikant reduziert wurde, zwischen den Gruppen statistisch nicht unterschiedlich, obwohl sie mit Vitamin D tendenziell niedriger waren.
Die Autoren empfehlen, dass zukünftige Studien Vitamin D als Zusatztherapie zu Standard-MS-Behandlungen untersuchen sollten, insbesondere bei Patienten mit schwerem Vitamin-D-Mangel. Sie schlagen auch vor zu untersuchen, ob noch höhere Dosen oder andere Dosierungsschemata größere Vorteile bieten könnten.
Was das für Patienten bedeutet
Für Menschen, bei denen KIS oder frühe MS diagnostiziert wurde, deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass die Korrektur eines Vitamin-D-Mangels eine einfache, aber wirksame Möglichkeit sein könnte, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Patienten sollten jedoch immer ihre Neurologen konsultieren, bevor sie mit einer hochdosierten Vitamin-D-Supplementierung beginnen, da die in dieser Studie verwendeten Dosen die typischen rezeptfreien Präparate bei weitem übersteigen.
Die Forschung unterstreicht auch die Bedeutung der Überprüfung der Vitamin-D-Spiegel bei Menschen mit MS-Risiko oder MS-Diagnose. Angesichts der Sicherheit, Erschwinglichkeit und nun bewiesenen Wirksamkeit der Behandlung könnte die Vitamin-D-Supplementierung zu einem Standardbestandteil des frühen MS-Managements werden, insbesondere in Gesundheitssystemen mit begrenzten Ressourcen.
Während wir auf weitere Forschung warten, bietet diese Studie echte Hoffnung, dass etwas so Einfaches wie Vitamin D einen bedeutsamen Unterschied im Leben von Menschen machen könnte, die mit einer MS-Diagnose konfrontiert sind. In einem Bereich, in dem Behandlungen oft komplex und kostspielig sind, sind manchmal die elegantesten Lösungen auch die einfachsten.
Forschungszusammenfassung
Methodik
- Doppelblinde, randomisierte placebokontrollierte Studie (D-Lay MS)
- 316 Teilnehmer mit klinisch isoliertem Syndrom
- Orales Cholecalciferol 100.000 IE vs. Placebo alle 2 Wochen für 24 Monate
- Primärer Endpunkt: Krankheitsaktivität (Schub und/oder MRT-Aktivität)
Schlüsselergebnisse
- Krankheitsaktivität: 60,3% (Vitamin D) vs. 74,1% (Placebo); HR 0,66
- Mittlere Zeit bis zur Krankheitsaktivität: 432 vs. 224 Tage
- Alle MRT-Ergebnisse signifikant zugunsten der Vitamin-D-Gruppe
- Keine schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse im Zusammenhang mit Vitamin D
Studienbeschränkungen
- Kann Verhinderung der KIS-zu-MS-Konversion nicht definitiv beweisen
- Klinische Schübe allein statistisch nicht unterschiedlich
- Beschränkt auf Patienten mit Vitamin D <100 nmol/L
- Monotherapie-Design spiegelt nicht die realen Kombinationsbehandlungen wider
Diskussion & Schlussfolgerungen
- Hochdosiertes Vitamin D bietet erschwingliche, gut verträgliche Option für frühe MS
- Besonders wertvoll, wo Zugang zu Standardbehandlungen begrenzt ist
- Rechtfertigt Untersuchung als Zusatztherapie
- Unterstreicht Bedeutung der Überprüfung und Korrektur von Vitamin-D-Mangel bei M
Quelle
Eric Thouvenot et al, High-Dose Vitamin D in Clinically Isolated Syndrome Typical of Multiple Sclerosis, JAMA (2025). DOI: 10.1001/jama.2025.1604
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