Transkutane elektrische Nervenstimulation der Hinterhauptsnerven zur Behandlung von chronischem Clusterkopfschmerz
Durchbruch in der Behandlung chronischer Cluster-Kopfschmerzen: Okzipitale Nervenstimulation zeigt vielversprechende Ergebnisse
Eine bahnbrechende Studie, die in der Fachzeitschrift Headache veröffentlicht wurde, hat vielversprechende Ergebnisse für Patienten mit chronischen Cluster-Kopfschmerzen (CCH) gezeigt. Forscher am Universitätskrankenhaus Aarhus in Dänemark haben herausgefunden, dass die okzipitale Nervenstimulation (ONS), insbesondere unter Verwendung eines neuartigen „Burst“-Stimulationsmusters, die Häufigkeit und Intensität dieser schwächenden Kopfschmerzen erheblich reduzieren kann.
Chronische Cluster-Kopfschmerzen, die oft als eine der schmerzhaftesten Erkrankungen in der Medizin beschrieben werden, stellen seit langem eine Herausforderung für Patienten und Gesundheitsdienstleister dar. Herkömmliche Behandlungen bleiben oft hinter den Erwartungen zurück und lassen viele Betroffene ohne Linderung. Diese neue Forschung bietet einen Hoffnungsschimmer für diejenigen, die andere Optionen ausgeschöpft haben.
Die Studie unter der Leitung von Dr. Ida Stisen Fogh-Andersen und Kollegen untersuchte 15 Patienten mit medizinisch refraktären CCH, die sich einer ONS-Therapie unterzogen. Die Ergebnisse waren beeindruckend: 80% der Patienten erlebten eine Reduzierung der Anfallshäufigkeit um 50% oder mehr. Noch beeindruckender war, dass einige Patienten vollständig oder nahezu anfallsfrei wurden.
„Die wöchentliche Anfallshäufigkeit sank bei der Auswertung im Vergleich zum Ausgangswert signifikant von einem Median von 35 [4-120] auf 1 [0-4] Anfälle/Woche unter ONS-Behandlung (p<0,001)“, berichteten die Forscher. Diese dramatische Reduzierung der Kopfschmerzepisoden stellt für viele Patienten eine lebensverändernde Verbesserung dar.
Einer der faszinierendsten Aspekte dieser Studie war die Verwendung der „Burst“-Stimulation, einer neueren Technik, die elektrische Impulse in kurzen, intensiven Stößen anstatt in einem kontinuierlichen Strom abgibt. Diese Methode scheint genauso effektiv zu sein wie die traditionelle „tonische“ Stimulation, mit dem zusätzlichen Vorteil, dass sie parästhesiefrei ist – das bedeutet, dass Patienten das Kribbeln nicht spüren, das oft mit Nervenstimulationsbehandlungen verbunden ist.
Dr. Fogh-Andersen bemerkte: „Die Burst-Stimulation kann möglicherweise weitere Optionen für Variationen in den Stimulationseinstellungen einführen und kann in Situationen verwendet werden, in denen die durch tonische Stimulation hervorgerufene Parästhesie unerwünscht und störend ist, z.B. nachts.“
Die Studie untersuchte auch die langfristige Wirksamkeit und Sicherheit der ONS-Behandlung. Mit einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 38 Monaten deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die Vorteile der ONS über die Zeit erhalten bleiben. Darüber hinaus wurde die Behandlung im Allgemeinen gut vertragen, mit einer relativ niedrigen Rate an unerwünschten Ereignissen.
Obwohl der genaue Wirkmechanismus von ONS bei der Behandlung von CCH nicht vollständig verstanden ist, vermuten die Forscher, dass es durch Modulation von Schmerzsignalen im trigeminozervikalen Komplex wirkt, einem Schlüsselweg bei Kopfschmerzerkrankungen. Diese Modulation scheint weitreichende Auswirkungen zu haben und beeinflusst Hirnregionen, die an der Schmerzverarbeitung beteiligt sind.
Die Implikationen dieser Forschung gehen über CCH hinaus. Wie Dr. Fogh-Andersen und ihr Team betonen: „Diese Studie deutet auf eine vielversprechende klinische Behandlungswirkung von Burst-ONS hin. Weitere Studien sind erforderlich, um diese Ergebnisse zu bestätigen und die Nichtunterlegenheit von Burst gegenüber der konventionellen tonischen Stimulation zu dokumentieren.“
Für die Millionen von Menschen weltweit, die unter chronischen Kopfschmerzerkrankungen leiden, bietet diese Forschung neue Hoffnung. Obwohl ONS ein invasives Verfahren ist, das eine chirurgische Implantation erfordert, könnte es für diejenigen, die durch andere Mittel keine Linderung gefunden haben, eine lebensverändernde Option sein.
Wie bei allen medizinischen Forschungen sind weitere Studien erforderlich, um die langfristigen Auswirkungen und den optimalen Einsatz von ONS bei der Behandlung von CCH vollständig zu verstehen. Diese Studie stellt jedoch einen bedeutenden Schritt vorwärts in unserem Verständnis und der Behandlung dieser verheerenden Erkrankung dar. Sie ebnet den Weg für zukünftige Forschungen, die möglicherweise den Einsatz von ONS auf andere Arten von hartnäckigen Kopfschmerzen ausweiten könnten.
Zusammenfassend zeigt diese bahnbrechende Forschung des Universitätskrankenhauses Aarhus das Potenzial der okzipitalen Nervenstimulation, insbesondere der Burst-Stimulation, bei der Behandlung chronischer Cluster-Kopfschmerzen. Mit unserem wachsenden Verständnis von Neurostimulationstechniken stehen wir möglicherweise am Beginn einer neuen Ära in der Kopfschmerzbehandlung, die denjenigen Hoffnung bietet, die lange Zeit ohne Linderung gelitten haben.
Quelle
Treatment of chronic cluster headache with burst and tonic occipital nerve stimulation: A case series. Headache. 2023; 63: 1145–1153. doi:10.1111/head.14617
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