Studie zeigt, dass die Freude an der Natur universell ist

Waldtherapie für die Gesundheit: Universelle sensorische Erlebnisse in der Natur
Eine neue internationale Studie zeigt, dass Menschen in verschiedenen Ländern und Kulturen ähnliche sensorische Erfahrungen im Wald machen. Diese Erkenntnisse könnten wichtig für die Entwicklung naturbasierter Therapien zur Verbesserung der psychischen Gesundheit sein.
Forscher aus Australien, Chile, China und Japan befragten insgesamt über 1700 Waldbesucher zu ihren sensorischen Eindrücken. Trotz unterschiedlicher Wälder und Kulturen berichteten die Teilnehmer überraschend einheitlich von folgenden Haupterlebnissen:
- Sehen: Formen und Farben der Vegetation, Bewegungen im Blätterdach
- Hören: Vogelgesang, raschelnde Blätter, fließendes Wasser
- Riechen: Frische Luft, Blüten- und Baumdüfte, erdige Gerüche
- Schmecken: Sauberes Wasser und Waldfrüchte
- Fühlen: Berührung von Rinde und Felsen, Lufttemperatur
„Diese universellen Naturerfahrungen könnten die Grundlage für wirksame Waldtherapien bilden“, erklärt Studienleiter Professor Ralf Buckley. „Wir wissen bereits, dass Naturkontakt die psychische Gesundheit verbessern kann. Jetzt müssen wir herausfinden, welche spezifischen Sinneseindrücke besonders heilsam sind.“
Die Forscher hoffen, dass ihre Ergebnisse zur Entwicklung evidenzbasierter Naturtherapien beitragen. Solche Therapien könnten eine kostengünstige Ergänzung zu herkömmlichen Behandlungen psychischer Erkrankungen darstellen.
Für die Zukunft planen die Wissenschaftler weitere Studien, um die gesundheitlichen Auswirkungen einzelner Sinnesreize genauer zu untersuchen. Auch die optimale Dauer und Häufigkeit von Waldaufenthalten soll erforscht werden.
„Naturbasierte Therapien haben großes Potenzial“, so Buckley. „Mit mehr Forschung können wir sie gezielt einsetzen, um die psychische Gesundheit zu fördern – in einer Zeit, in der dies dringend nötig ist.“
Quelle
Ralf C. Buckley et al, Principal sensory experiences of forest visitors in four countries, for evidence‐based nature therapy, People and Nature (2024). DOI: 10.1002/pan3.10723